Thema
Der antike Philosoph Aristoteles beschreibt den Menschen als ein Wesen, das unaufhörlich danach strebt, die Welt und sich zu verstehen. Aber was heißt es, zu verstehen? Jeder Mensch hat eine intuitive Vorstellung davon. Die einen sehen im Verstehen eine lebenslange Aufgabe, die nie ganz gelingt. Andere wiederum glauben, dass Verstehen durchaus gelingen kann. Dazu braucht es lediglich den Mut, den eigenen Standpunkt zu verlassen, um die Welt durch andere Augen zu sehen.
Bei all diesen unterschiedlichen Antworten stellt sich die grundsätzliche Frage, ob es ein „richtiges“ Verstehen überhaupt gibt? Oder ist Verstehen immer von kultureller und geschichtlicher Prägung abhängig. Was als „richtig“ oder „falsch“ verstanden wird, hängt dann immer von der jeweiligen Perspektive ab.
Auch die Philosophie hat seit jeher versucht, das Rätsel des Verstehens zu lösen. Im 20. Jahrhundert haben sich dabei zwei Philosophen besonders hervorgetan: Martin Heidegger und Hans-Georg Gadamer. In der heutigen Sendung geht es darum, welche Antworten Heidegger und Gadamer auf die Frage geben: Wie können wir das Verstehen besser verstehen? Darüber spreche ich mit einem Gadamer-Experten: dem kanadischen Philosophen Jean Grondin.
News zu Hans-Georg Gadamer
Literatur zur Sendung
Im Dialog mit Jean Grondin
In Kooperation mit: Universität Freiburg, Mohr Siebeck Verlag, dctp.tv