Thema
Ein Denker, der in seiner Philosophie, ein 'endgültiges Portrait' des Menschen zeichnet, mag vorerst verwundern. Denn ist nicht gerade in einer sich ständig verändernden Welt auch der Mensch vor die Aufgabe gestellt, sich ständig mit-zu-verändern – sich also einem endgültigen Portrait zu entziehen?
In dieser Sendung sind wir vor die Aufgabe gestellt, einen Denker ernst zu nehmen, der uns ein pessimistisches, endgültiges Portrait von uns vorhält und uns gerade dazu auffordert, dieses zu betrachten. Wenn wir dieser Aufforderung ernsthaft nachgehen, unser Schamgefühl ablegen, dann können wir einen Blick auf dieses Portrait wagen. Denn das ist die Prüfung, vor die uns das Denken unseres heutigen Philosophen stellt. Wenn wir sie bestehen und nicht erschrocken davor zurückweichen, wenn wir nicht gleich entgegenhalten, dass dies ja gar nicht wir sein können, dann werden wir in die Gedankenwelt eines Philosophen eintauchen, der nicht konform ging mit den Portraits seiner Zeit. Dann werden wir die Andersartigkeit seines Portraits verstehen. Der Philosoph unserer heutigen Sendung ist – Günther Anders.
Wie wir das endgültige Portrait von Anders verstehen können, welches Bild es von uns zeichnet und was für Konsequenzen sich daraus ergeben? Darüber möchte ich heute mit einem Gast in einen Dialog treten, der es nicht nur weiß, vorsichtig die Scham vor der Andersartigkeit der Gedankenportraits von Anders abzulegen, sondern uns vielleicht zeigen kann, durch welche Farben und mit welchen Methoden uns Anders überhaupt zum Schämen bringt – Christian Dries.
Literatur zur Sendung
Denken mit Christian Dries
Herzlichen Dank an: Quadrille Theatercafé. Saturn Freiburg. Universität Freiburg. Hohe Luft Magazin.